Es war Heiligabend, und die Familie des ZauberR saß im Wohnzimmer, das von einem schwachen Lichterglanz erfüllt war. In der Mitte des Raumes stand der Weihnachtsbaum, prachtvoll geschmückt mit Kugeln, Lametta und einer Lichterkette, die gerade noch so funktionierte. Die Stimmung war – wie jedes Jahr – angespannt.

Weihnachten und Heiligabend beim Zauberer Der ZauberR

„Hört zu“, sagte seine Schwester Nadine, die älteste von allen. „Dieses Jahr, bitte, ZauberR, machst du keine Zaubertricks beim Essen. Oder beim Geschenkeauspacken. Oder überhaupt!“

„Aber Nadine, Weihnachten ist doch das Fest der Wunder!“, protestierte der ZauberR, während er lässig eine Christbaumkugel von einem Zweig schnappte und sie verschwinden ließ, nur um sie Sekunden später aus der Brusttasche seines Hemdes hervorzuzaubern.

„Kein. Zaubern!“, wiederholte Nadine, während sie ihm die Kugel aus der Hand riss und zurück an den Baum hängte.

Doch der ZauberR konnte nicht anders. Die „Psycho-so-magische Belastungsstörung“ ließ ihn nie los, und schon gar nicht an einem Abend, der so perfekt für Magie geeignet war wie Heiligabend.

Die Baumkatastrophe

Der Abend begann traditionell mit dem Schmücken des Baumes, was natürlich nicht reibungslos verlief. Der ZauberR wollte helfen, aber seine Version von „helfen“ bedeutete, dass er Lametta wie durch Zauberhand in der Luft schweben ließ und die Kugeln aus unerklärlichen Gründen plötzlich in den Farben des Regenbogens leuchteten.

„Warum ist die Spitze jetzt ein Hase?!“, rief sein Bruder Timo entsetzt, als er auf die Baumkrone zeigte.

„Ups“, murmelte der ZauberR, der den Hasen sichtlich amüsant fand. „Das sollte eigentlich ein Engel werden.“

„Mach es rückgängig!“, schimpfte die Mutter, die in der Küche hektisch das Essen vorbereitete.

„Schon dabei!“, antwortete der ZauberR und schnippte mit den Fingern. Der Hase verschwand – nur, um Sekunden später als Taube durch das Wohnzimmer zu flattern und sich auf Tante Gudruns Kopf zu setzen.

„Das ist mein letzter Heiligabend hier“, murmelte Gudrun düster und griff nach ihrem Glas Wein.

Magie beim Essen

Als das Essen endlich auf dem Tisch stand – Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen – schien der ZauberR tatsächlich ein wenig Ruhe zu geben. Aber nur scheinbar.

„Darf ich dir Rotkohl reichen, Nadine?“, fragte er unschuldig und hielt die Schüssel hoch. Doch anstatt sie weiterzugeben, ließ er den Kohl elegant aus der Schüssel verschwinden und stattdessen eine Miniatur-Schneekugel erscheinen.

„ZauberR!“, schrie Nadine.

„Keine Sorge, der Kohl ist hier!“, sagte er lachend und klatschte in die Hände. Plötzlich landete ein perfekter Löffel Rotkohl auf jedem Teller – allerdings begleitet von einer unerklärlichen Prise Glitzer.

„Das funkelt!“, sagte der kleine Jonas, der Sohn von Timo, begeistert.

„Das ist Zauberei, Jonas“, erklärte der ZauberR stolz.

„Das ist nervig, ZauberR“, sagte Timo grimmig und schnippte den Glitzer von seinem Braten.

Das Geschenk-Chaos

Nach dem Essen war es Zeit für die Bescherung. Die Familie setzte sich um den Baum, und die Kinder stürzten sich auf die Geschenke. Doch bevor jemand ein Päckchen öffnen konnte, schnippte der ZauberR mit den Fingern.

„Moment mal, bevor ihr auspackt – wie wäre es mit ein bisschen Magie?“

„Nein!“, riefen alle im Chor, aber es war zu spät.

Mit einer dramatischen Geste ließ der ZauberR die Geschenke durch die Luft schweben. Ein kleines Paket für Jonas schwebte geradewegs zu ihm – aber bevor er es greifen konnte, verschwand es wieder.

„Wo ist mein Geschenk?“, fragte Jonas mit Tränen in den Augen.

„Kein Grund zur Panik!“, sagte der ZauberR und zog das Geschenk unter seinem Hut hervor. Jonas lachte, aber der Rest der Familie verdrehte die Augen.

Doch es kam noch schlimmer. Als Tante Gudrun ein Paar graue Wollsocken aus ihrem Geschenkpapier zog und ein deutliches „Na toll“ murmelte, schnappte der ZauberR erneut zu.

„Nicht gefallen? Kein Problem! Zack!“ Er schnippte, und die Socken verwandelten sich in eine glänzende Vase.

„Ich hasse Vasen!“, knurrte Gudrun.

„Okay, wie wär’s damit?“ Er schnippte wieder, und die Vase verwandelte sich in ein Paar Gummistiefel.

„Ich will einfach nur meine Socken zurück!“, schrie Gudrun.

Am Ende war die gesamte Familie in Gelächter ausgebrochen, als Gudrun versuchte, ihre Socken wiederzubekommen, und der ZauberR aus Versehen ein Paar glitzernde Boxershorts herbeigezaubert hatte.

Das wahre Weihnachtswunder

Als der Abend zu Ende ging und die Familie müde, aber lachend auf der Couch saß, sah der ZauberR seine Schwester Nadine an.

„Weißt du, Nadine“, sagte er leise, „Magie kann nerven, das stimmt. Aber sie hat auch etwas Schönes. Sie erinnert uns daran, dass nichts so sein muss, wie es scheint. Und an Weihnachten…“ – er hielt kurz inne und zauberte ein kleines leuchtendes Herz aus der Luft – „…geht es doch darum, dass wir füreinander da sind. Egal, wie chaotisch es ist.“

Nadine seufzte, aber sie lächelte. „Du nervst, ZauberR. Aber ohne dich wäre Weihnachten nur halb so lustig.“

„Das ist das schönste Kompliment, das ich je bekommen habe“, sagte der ZauberR und ließ das leuchtende Herz langsam in die Luft steigen, wo es über dem Weihnachtsbaum schwebte und die ganze Familie mit einem warmen Licht erfüllte.

Und so verbrachten sie den Rest des Abends – mit viel Lachen, ein bisschen Zauberei und dem Wissen, dass Weihnachten nicht perfekt sein muss, um magisch zu sein.
Wenn Ihr den ZauberR live und in Farbe sehen wollt, dann erreicht Ihr ihn hier.

Übrigens: auch Harry Potter feiert Weihnachten. Das sieht dann so aus.


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